Was ging eigentlich so in Wien ab im letzten halben Jahr? Nun, da mein Blog für die Fahrrad.de Blogwahl zum Rennrad-Blog des Jahres nominiert ist (und liegt auf Platz 2), durfte ich mir mal wieder ein paar mehr oder weniger nette Kommentare anhören. Nun, für all jene, die keine Digital Natives sind und meine letzten Updates auf Instagram, Facebook und Co gelesen haben, gibt es hier ein kleines Update:

Auf Carpe Diem habe gleich zwei Blogs geschrieben, einmal über die richtige Ernährung auf kurzen, mittleren und langen Fahrrad-Touren

und einmal darüber, was Fahrrad-Fahren für mich bedeutet.

Zum Artikel: https://www.carpediem.life/4275/warum-ist-radfahren-gut/

Außerdem habe ich einen Text für das österreichische Fahrrad-Magazin Drahtesel geschrieben. Und zwar zu den Parallelen zwischen Tinder und der Sattel-Suche:

Hier gehts zur Cover-Story und mein (ungekürztes) Kommentar gibt es direkt hier für all jene, die noch nicht Mitglied der Radlobby sind und Drahtesel nicht abonniert haben (also quasi als kleiner Leckerbissen zum Testen. Abonnieren könnt ihr hier!)

Die Suche nach dem passenden Sattel ist wie die Partnersuche. Wenn ihr hofft, den Seelenverwandten für euren Hintern in diesem Artikel zu finden, muss ich euch aber enttäuschen! Auch ich bin noch fleißig am Sattel-Testen, frei nach dem Motto: “Drum prüfe, wer sich ewig bindet.” Zunächst sollte man sich folgende Fragen stellen: Für welchen Bedarf wird der passende Begleiter gesucht? Eher kurze, spritzige Touren oder eine lange, ausdauernde Fahrt mit vielen Höhen und Tiefen? Und für welchen Typ Hinterteil? Ich glaube ja, dass der Sitzbereich so individuell wie ein Fingerabdruck ist. Wir nehmen ihn nur nicht zum Entsperren unserer Handies, weil es unpraktisch ist. So einzigartig wie unsere Allerwertesten sind, so unterschiedlich sind die jeweils passenden Sättel. Ohne einer Menge Informationen kann man deswegen auch gar nicht den passenden Sattel empfehlen. Und auch der beste Sattel oder der perfekte Partner kann nicht passen, wenn die generellen Umstände widrig sind. So sollte man zunächst checken, ob die eigene Sitzposition passt und ob man Hosen mit einem vernünftigen Polster trägt. Früher oder später stolperte ich dann über die Sitzknochenvermessung, bei der der Abstand zwischen den beiden Ausläufern des Beckens gemessen wird. Diese entscheiden maßgeblich darüber, ob ein Sattel eine “One-Day-Stand” oder eine Partnerschaft fürs Leben wird.

Auch wenn viele lokale Händler verschiedene Sättel zum Probe-Fahren bereit stellen, gibt es in Wien kaum einen, der ein hervorragendes Sortiment quer durch alle relevanten Marken vorweisen kann. So landete ich inzwischen beim Versender und lernt vor allem eins: die Sattelstreben penibel genau abkleben – damit keine Gebrauchsspuren durch die Klemme entstehen. Und nun heißt es: fahren, fahren, fahren und die Zähne zusammen beißen, falls er doch nicht passt und man noch 50 Kilometer Heimweg vor sich hat. Ja, auch das ist mir schon passiert.

Stell dir vor, du hast deinen Seelenverwandten gefunden, aber nach einiger Zeit bemerkst du: er ist immer unhöflich zu Kellnern. Und obwohl es im großen und ganzen passt, kannst du verständlicher weise über dieses Pet Peeve nicht hinweg sehen! So erging es mir kürzlich bei meinem Sattel: für meine wöchentlichen Ausfahrten rund um Wien war er hervorragend, auf Urlauben, Trainingslager und Etappenrennen ließ er mich allerdings im Stich. Einerseits sollte man einen Sattel nicht nach der ersten Fahrt von der Bettkante – ich meine natürlich: Sattelstütze – schubsen, schließlich muss sich die sensible Haut rund um die Sitzknochen erst an diese Belastung gewöhnen. Andrerseits sollte man auch wissen, wann es so weit ist, weiter den Markt zu beobachten.

Es gibt aber auch jene, die gar nicht suchen. Der Partner fürs Leben läuft einem einfach so über den Weg oder der passende Sattel ist bereits auf dem Fahrrad verbaut. Ich denke, die meisten von uns beneiden ins geheim dieses “Match”, auch wenn das Unverständnis für die eigene Situation manchmal nerven kann. Und während ich nun den gefühlt Tausendsten Sattel montiere, freue ich mich, dass ich immerhin meinen perfekten Partner wie durch Zufall gefunden habe.

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Besonders genossen habe ich diese kleine Gravel-Ausfahrt letztens. Und obwohl ich eigentlich schon die Beine für die Off-Season hochlegen sollte, waren die vergangenen Wochen so hervorragend, dass ich lieber einmal mehr draußen gefahren bin. So kratze ich bereits im November easy am Kilometer Jahresziel.

Aber noch ein weiteres meiner Ziele habe ich erreicht: ich wollte dieses Jahr aufs Podium fahren. Nun, mit dem 1. Platz bei den Wiener Geizhals.at VICC Race Days hätte ich um ehrlich zu sein nicht gerechnet. Durchaus starke Gegnerinnen wie Janine Kokas haben mich dieses Jahr gelehrt, zu „beißen“. Aber mit etwas Glück ziert nun dieser Pokal mein Rad-Zimmer:

Dann stand auch noch mein erstes Einzelzeitfahren beim King of the Lake an. Hier war das Ziel eine Zeit unter 1:20 und Top Ten in der AK. Nun, es wurden dann Aufgrund der etwas windigen Bedingungen „nur“ 1:24, aber doch immerhin ein Platz in den Top 10. Ich komme wieder, denn auch auch Ersteres möchte ich noch schaffen!

Hier gehts zum Renn-Bericht: https://www.instagram.com/p/B2zX43nFP2M/

Es war trotz zwei kleinerer Stürze zu Beginn der Saison wirklich ein ganz wunderbares Jahr für mich. Ich habe gelernt, die Angst beim Abfahren etwas hinter mir zu lassen, mal richtig Gas zu geben, Privates und Berufliches gut zu vereinen. All die schönen Stunden im Sattel und was mir das Radfahren so alles ermöglich hat: dafür bin ich wirklich sehr dankbar. Und für alle jene, die bereits hier für meinen Blog gevotet haben, oder es noch tun werden.

Eins verspreche ich euch: Nächstes Jahr wird spannend – und ich hab noch größere Pläne. Zuerst die Blog-Wahl, dann die Weltherrschaft. 😉